Donnerstag, 23. November 2017

Meine Philosophie

Lang lang ists her! Mein letzter Blogeintrag war im September.. Ich bin etwas nachlässig geworden. Liegt wohl an diesem Studieren ;)

Die letzten Wochen, habe ich damit zugebracht mein Philosophie-Skript durchzuarbeiten! Ich kann nun verstehen warum mein Bruder eine eigene Bibliothek angesammelt hat, inzwischen hätte ich auch eine wenn ich nicht den Zugang zur Hofbibliothek gefunden hätte.. So tolle Gedanken, Inhalte und Werke, ich hätte das schon viel früher anpacken sollen. Als Teenager hatte ich mal eine Phase in der ich ständig die Bücher die mein Bruder gerade gelesen hat durchgeschaut habe, leider habe ich es damals nur zum Teil verstanden, natürlich ist es auch jetzt noch nicht einfach, trotzdem verstehe ich es nun besser, muss ja auch etwas gutes haben, dieses alt werden ;)



Vor knapp 4 Wochen bin ich meinen ersten Marathon gelaufen - endlich. Die letzten Jahre verbrachte ich wie schon oft erwähnt mit ständigen Laufpausen durch Sehen- und Fußbeschwerden die einfach nicht weichen wollten. Schließlich war es wie dieses Sprichwort besagt aller guten Dinge 3 und ich konnte die 3. Marathonanmeldung in Frankfurt - meinem Geburtsort endlich antreten. Sehr emotional, einfach wunderbar. Ich habe noch die letzten Wochen mit diesem Ereignis gerungen und an den schönen Momenten geknabbert. Mein Mann an meiner Seite und die liebsten Freunde und Familie an der Strecke konnte ich meine Tränen schon während dem Lauf nicht zurückhalten. So war ich schon immer - eine Heulsuse. Egal, weinen macht das Leben leichter, sollte jeder einmal probieren.

Schwäche zeigen, bedeutet Stark sein!

Ich habe nun "Blut geleckt" und mich gleich zum nächsten Meilenstein angemeldet. Im Januar werde ich am Rodgau Ultratrail teilnehmen, der sich über 10 x 5 km Runden streckt und kognitiv so einiges herausfordert. Meine Devise ist stets der Spaß an der Sache. So sind mir "ästhetische" Marathonzeiten ein Fremdwort und jeder der einen gefinished hat ein verdienter Kämpfer und Gewinner. Die schnöde Leistungsgesellschaft prallt im Laufsport an mir ab, denn ich brauche eines im Leben worin ich ohne Leistung Leistung bringen kann. Ein Marathon ohne Gehpausen wenn auch im "gemütlichen" Tempo muss auch erst mal geschafft werden. Kann ich also nur empfehlen! Es ist ein überragendes Gefühl festzustellen dass man über seine Grenzen hinaus gehen kann, die müden, trägen Stimmen im Hirn überlisten und Kraft schöpfen kann, und zwar aus meinem eigenen inneren.

Philosophie habe ich diesen Blog genannt, weil mir vorhin unter der Dusche einfiel, dass ich im Moment richtig glücklich bin, vielleicht könnte ein Tag 48 Stunden haben (dass ich alle meine Tätigkeiten abschließen könnte) aber ich will ja nicht kleinlich sein. Glück ist ein Hohes Gut und der Weg da hin wurde mir durch Dankbarkeit geebnet.

Nicht nur ein Werbeslogan sondern Wirklichkeit ist dieser Satz: "Die kleinen Dinge..." Die sind es, die glücklich machen, auf die man achten soll und die man unbedingt wertschätzen muss. Meine Kollegin die nun stellvertretende Leitung ist sagte mir voller Freude, echte Freude, dass sie nun den Posten annimmt, weil sie sich gefreut hat, dass ich ihr diesen Zutraue. 2 meiner anderen Kolleginnen sind gestern in Unruhe ausgebrochen nur weil ich erwähnte dass ich evtl. meine Stunden weiter reduzieren würde.. (es war nur so dahin gesagt, konkrete Pläne gibt es nicht), aber ich war überrascht, dass es anderen wirklich viel bedeutet dass ich da bin, das Sie mich schätzen und dass - nur in einem Satz gesagt - waren unglaubliche Momente. Wer braucht teure Autos und ein Haufen Geld wenn er geschätzt wird, gemocht wird. Wenn wert gelegt wird auf meine Anwesenheit und mein Wort, dann habe ich wohl etwas richtig gemacht. Nein, Nein, weder Arroganz noch Hochmut können daraus entspringen sondern tiefe Freude, Glück und Dankbarkeit. Wie ich gelernt habe nennt man dies Eudämonie. Ein komisches Wort aber so ist sie die Philosophie, voll von diesen komischen Wörtern die in sich die Schönheit der Gedanken tragen.
Ein gelungenes Leben, nenne ich meines also, und es ist ja noch lang nicht vorbei (hoffentlich ;) ).

Wodurch zeichnet sich euer Leben aus? Findet ihr es gelungen? Tragt ihr dazu bei dass es gelingt? Was macht euch glücklich? Was macht euch zum Mensch? Wer seit ihr? Wo wollt ihr hin?


Ich will die sein, die ich bin.


Mit der besten Freundin mit Sekt auf den Moment Ihrer Entscheidung für ihr Brautkleid anstoßen. Adventskalender für andere basteln. Überhaupt Dinge für andere basteln.. Ich will mit gewählten Worten anderen Menschen Mut zusprechen, kritisch sein, höflich sein. Ich will positiv sein, wenn es auch mal nicht so einfach scheint. Ich will jeden Tag zum Leben dazu lernen und dieses Wissen weitergeben. Ich will diskutieren aber respektvoll, und so dass jede Meinung gilt. Tugendhaft will ich sein, weil dies anderen, sowie auch mir zugute kommt. Man wird ganz nachdenklich wenn man viel über Ethik und Philosophie ließt. Ich mag nachdenken. Wer nachdenkt ist ein Mensch. 

Mein Helfersyndrom in allen Ehren, habe ich vor ein paar Jahren festgestellt dass es zwar immer positiv ist für andere etwas zu tun. Man darf aber selbst nicht auf der Strecke bleiben. Wenn ich auch für mich positives aus den Handlungen für andere ziehe, so sollte ich trotzdem aktiv für mein Seelenheil sorgen. Deshalb laufe ich (Ja, ich weiß, bekanntlich haben Läufer einen an der Waffel, aber ich mag Waffeln und von mir aus habe ich eine an ;)) und es tut mir gut, es macht Spaß und es hält fit, nicht nur den Körper auch den Geist.

zum Thema Waffeln ;)

Mein Fazit aus dieser Ganzen Sache, die ich nicht einmal in diesem Blog "Dingfest" machen kann heißt, dass man um jeden Preis versuchen soll für sich ein moralisch schönes, wertschätzendes, auch höfliches und ausgefülltes Leben führen sollte. Wie jemand dieses für sich erreicht und was er als solches definiert ist natürlich ein anderes Thema. So spielen allgemeine Erfahrungen, Erziehung und die Umwelt natürlich immer auch mit. Bei der großen Entscheidung was für ein Mensch ich werde, stehen wir am Ende trotzdem selbst an der Wegscheide und müssen den richtigen Weg für uns und den Umgang mit unseren Mitmenschen aussuchen.

Amen. ;)

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