Mittwoch, 1. Februar 2017

Schwere Knochen

Das kennt jeder.. :)

Diese ganzen netten Floskeln die man hört wenn es um Figur, Gewicht und Gene geht.



Oma sagt: "Du hast so schwere Knochen!". Meine hat das ständig zu mir gesagt, nicht das ich mich schlecht fühle während ich die selbstfrittierten Faschingskreppel mampfe. Oder - "Nein du bist nicht zu dick, nur zu klein". "Ich bin nicht dick, ich hab nur vorrausschauend gegessen!"."Ich bin nicht dick, nur etwas fluffig." Manchmal war vielleicht auch einfach die Kleidung mal wieder im Trockner.. ;) Es gibt viele solche Sätze. Versucht man es doch immer mit Humor wenn es um die Pfunde geht. Schließlich ist lachen die beste Medizin. Manchmal hört man Menschen in der Familie sagen: "Das liegt in den Genen!".. Das stimmt nur zum Teil, denn man hat vielleicht eine Neigung zu bestimmten Verhaltensmustern oder Körperformen. Man kann nicht beeinflussen an welchem Teil des Körpers man zu und abnimmt man kann aber Übergewicht immer verhindern, egal wie Eltern, Oma oder Opa oder sonst wer aussieht, den das gleiche Blut durchströmt.
Meine Lieblingsdozentin, bei der ich mich regelmäßig zu Fortbildungen eintrage (Themen wie Kommunikation, Stressbewältigung, Gesprächsführung, Krisenintervention sind so mein Ding. Kommt gleich nach Essen und Laufen ;)) sagt fast in jedem Vortrag den selben Satz!

 P= G x U -- Das heißt Persönlichkeit = Gene x Umwelt. 


Man hat nunmal seine Gene, die kann man auch nicht ändern, aber seine Umwelt trägt immer dazu bei wie sich unsere Gene auslegen. In welchem Umfeld bin ich? Mit welchen Menschen? Wie oben schon beschrieben ist der Körper in seiner Form bei jedem anders ausgeprägt, nicht umsonst gibt es die Weisheit das Männer Äpfeln und Frauen Birnen gleichen sollen. Dies gilt wohl für die Masse, denn natürlich gibt es auch Ausnahmen die komplett anders aussehen. Wenn man aber ab oder zunimmt legen die Gene fest wo dies geschieht. Man kann zwar mit Bauch-, Beine-, Potraining Muskeln aufbauen und Fettzellen verjagen, trotzdem wird unser Grundgerüst immer das gleiche bleiben.


In meiner Jugend war ich wohl noch nicht massiv übergewichtig aber doch schon etwas speckig. Meine Mutter sagte immer: "Ach, du wächst doch noch!" Klar bei 1,60m wuchs ich gerade noch 3cm.. ;)
"Du warst schon immer ein bisschen moppelig!" Beschwichtigungssätze wie diese kommen meist von den Menschen die uns am meisten Lieben. Aber gerade die sind es doch, die uns eigentlich ungehemmt auch die Wahrheit sagen müssen. Mit ca. 23 hat meine Mutter gesagt: "Trete mal auf die Bremse!". Metapher um Metapher geht das so, bis man da ist, wo es für einen selbst vielleicht nicht mehr weiter geht. Ich habe die Reissleine gezogen bevor ich die magische Marke von 100kg überschritten habe aber soviele oft junge Menschen kommen wohl nicht mehr ran an Ihre Reissleine.



Ein Ernährungstagebuch kann helfen. Egal in welcher Form wir schreiben, wenn man selbst den Stift in die Hand nimmt wirkt es doppelt so stark wie jede App die man mit einem Klick zuklappen kann. Mein Block den ich immer selbst mit Wochentagen, Wiegetag und Sporttagen versehe beschrifte ich selbst. Er liegt in der Küche - wer hätte es geahnt - ich denke der Ort an dem wir Essen zubereiten ist der beste an dem wir dies auch vermerken soltlen. Es gibt verschiedene Arten Ernährungstagebuch zu führen. Man kann es also selbst erstellen oder einfach jeden Beliebigen Kalender benutzen. Natürlich sollte er genügend Platz für alles haben was wir den ganzen Tag so essen. Auch Organisationen wie die "Deutsche Gesellschaft für Ernährung", der "AID" oder Die "Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung" liefern schon vorgedruckte Exemplare und allerhand tolle Informationen teils auch gratis zum Thema gesunder Ernährung. Wer also nicht selbst basteln will kann sich natürlich eines kaufen oder ein Kalenderbuch benutzen. Jeden Tag aufzuschreiben was man isst und auch was getrunken wird hält uns spätestens nach einer Woche vor Augen was wir vielleicht schon längst wissen. Es ist zu viel, es ist das falsche, es ist zu unregelmäßig. Wenn man das durchgezogen hat, liegt es an jedem selbst den Schritt zu wagen zu seinem Arzt oder einer Ernährungsfachkraft oder auch einfach zu einem Freund zu gehen um sich Hilfe zu holen.

unser erster Lauf 2013 in Frankfurt, immer zusammen, immer zu zweit, das macht so manches leichter!

Um gesund und dauerhaft abzunehmen und sich ständig bei der Stange zu halten ist es natürlich schön wenn man den Weg nicht alleine gehen muss. Ein Coach kann diese Stütze sein, aber natürlich ist ein Angehöriger, Freund oder Partner mehr Wert. Ich habe viele Menschen kennengelernt die Ihr Gewicht dauerhaft reduzieren konnten, die meisten waren zu zweit. Wenn man diesen Schritt aus welchen Gründen auch immer alleine tun muss gilt es sich trotzdem jemanden anzuvertrauen um sich Unterstützung zu holen wenn es schwer wird. Mein Mann und ich haben zunächst alleine herumprobiert und uns durchgerungen, wir hatten uns und das hat gereicht. Als wir merkten dass unser Vorhaben klappt haben wir unsere Familie und Freunde eingweiht. Man wird oft eingeladen und schon taucht irgendwo das Leckerchen auf, dass wir die ganze Zeit gemieden haben. Meine Familie hat super reagiert. Teilweise wurde extra für uns fettarm gekocht oder Alternativen angeboten.



Das ist die eine Seite. Manchmal gibt es auch bei den Liebenden um uns herum echte Energieräuber. Menschen die uns so sehr lieben, so wie wir sind und auch unter allen Umständen nicht wollen dass wir uns verändern. Vor lauter Angst motivieren sie uns zum falsch essen und führen uns in eine völlig falsche Richtung. Meist haben diese Menschen selbst ein Problem zu dem Sie noch nicht durchgedrungen sind.
Nicht umsonst schreiben viele Leute über Ihren Kampf gegen die Kilos. Es ist ein Kampf, zwar nicht gegen Kilos aber gegen sich selbst und manchmal auch gegen die Umwelt. Man darf keine Angst vor Veränderung haben. Sie wird kommen und sie wird gutes bringen. Vielleicht wird sich auch Spreu vom Weizen trennen und man merkt am Ende dass nicht mehr alle Personen da sind die man die ganze Zeit im Leben um sich hatte. Ja, Schade ist das. Ich habe diese Erfahrung machen müssen und es war nicht schön. Man lernt dadurch aber die besonderen Menschen in seinem Leben schätzen und weiß letztendlich wer da ist wenn man nachts um drei jemand braucht. Man muss sich an Energiespender halten, an die die immer Motivation für einen übrig haben. Jeder kennt in seiner Umgebung beide Charaktere. Bei einschneidenden Erlebnissen, wie einer Gewichtsabnahme verändert sich auch immer unsere Persönlichkeit, denn wir entwickeln uns weiter und lernen dabei für uns etwas gutes zu tun. Wie ich schon geschrieben habe verändern sich nicht unsere Gene. Ich bin immer noch die gleiche harmoniebedürftige, sensible, nah am Wasser gebaute Person, wie früher. Meine Problemzonen haben sich nicht verändert. Vielleicht sind sie geschrumpft aber trotzdem noch ein Problem. Sind eben Gene :)




Es ist wichtig positive und negative Erfahrungen im Leben zu machen um festzustellen wie Stark man selbst ist. Gesunde Ernährung, gepaart mit Sport, trägt dazu bei, sodass wir uns selbst wieder wohlfühlen.Wir gewinnen die Kontrolle über das eigene Leben zurück und sorgen dafür dass wir anfangen wieder ehrlich zu uns selbst zu sein.

Gerade, nach einem ausführlichen Frühstück, trage ich dieses in mein Buch ein. Plane den kulinarischen Teil meines Tages und fühle mich gut dabei. Ein Ausflug gleich mit meinem Hund an der frischen Luft und anschließend eine nette Massage. Mein Programm für heute - vorerst. Ich stelle auch hin und wieder fest wie Schwer meine Knochen noch sind, besonders nach dem ich mit meinem Mann wieder ausgedehnte Pasta-Party's hinter mir habe. Er ist letzten Samstag mal wieder über sich hinaus gewachsen. Ist nun ein Ultra-Läufer und ich bin so stolz auf Ihn. Das schönste Gefühl dass man sich selbst Schenken kann ist selbstbewusst sein und an sich glauben.

Ich freue mich schon auf diese Woche, denn auch ich werde wieder meine Laufschuhe schnüren und meinen Rucksack packen. Longjog ist angesagt.. Nach dieser tollen Erfahrung letzten Samstag in Rodgau beim 50km Ultramarathon mit einem unendlichen Haufen toller Leute weiß ich gar nicht mehr wohin mit meiner Motivation. ;)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen